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Stressmedizin

Warum fühlt sich mein Körper dauerhaft ‚unter Strom‘ an? Warum schwanke ich zwischen Kampf, Flucht und Erstarrung? Gibt es eine Möglichkeit mein Stresslevel und die Fähigkeit zur Erholung wissenschaftlich zu messen und gezielt zu beeinflussen?

Stress lässt sich nicht nur als Momentaufnahme erfassen, sondern auch als langfristiger Zustand messen. Mit einer präzisen VNS-Analyse (Herzratenvariabilität) können wir nachvollziehen, wie Ihr Körper über die Zeit auf Stress reagiert und wie gut Ihr Nervensystem in der Lage ist, sich zu entspannen. Diese Erkenntnisse helfen, ein tieferes Verständnis für die unbewussten Prozesse in Ihrem Körper zu gewinnen und gezielt an der Förderung der inneren Balance zu arbeiten.

Zwischen Hochgeschwindigkeitsrausch und Panne

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper fährt ständig auf dem Gaspedal – schneller, weiter, ohne Ruhe. Doch nur durch das Wechselspiel zwischen Gas- und Bremspedal kommt das Auto – und Ihr Leben – wirklich voran. Genauso ist es mit unserem Nervensystem: Das Gleichgewicht zwischen aktivierenden und entspannenden Impulsen entscheidet, wie gut wir im Alltag navigieren können. Zu viel Druck auf dem Gaspedal führt zu Erschöpfung, während ständige Ruhe den Motor zum Stillstand bringt.

Durch die HRV-Analyse können wir erkennen, ob Sie sich in einem Zustand befinden, in dem der Motor auf Hochtouren läuft, ohne jemals auf die Bremse zu treten. Manchmal ist es der Schmerz, den wir nicht fühlen wollen, der uns antreibt – ein ständiges Rennen, um der Stille zu entkommen. Doch was passiert, wenn das Auto schließlich gegen die Wand fährt? Es ist Zeit, innezuhalten, zurückzuschauen und die tiefen Ursachen des unaufhörlichen Drucks zu erkennen, um wieder ressourcenschonend zu fahren – im Leben und in der Gesundheit.

Stressmedizin – Umgang mit akuten Belastungen und traumatischen Ereignissen

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Belastungen, doch wenn er chronisch wird oder traumatische Ereignisse nicht verarbeitet werden, kann er erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Länger andauernder Stress kann zu körperlichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen, Angstzuständen oder Depressionen führen. Besonders traumatische Erlebnisse, sei es in der Kindheit oder im Erwachsenenalter, können den Körper in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzen und das Immunsystem schwächen.

Stress und seine Auswirkungen auf den Körper

Wenn der Körper Stress ausgesetzt ist, werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, die den Körper auf "Kampf oder Flucht" vorbereiten. Dieser Zustand ist ursprünglich als Schutzmechanismus gedacht, doch wenn er chronisch wird, kann er das Herz-Kreislaufsystem belasten, den Blutdruck erhöhen und das Immunsystem schwächen. Auch der Hormonhaushalt, insbesondere Schilddrüsenhormone und Sexualhormone, wird durch Stress negativ beeinflusst, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.

VNS-Analyse: Messung von Stress und Erholung

Eine wertvolle Methode, um den Einfluss von Stress auf den Körper zu messen, ist die VNS-Analyse (Vegetatives Nervensystem-Analyse) oder Herzratenvariabilität (HRV). Diese Analyse misst die Schwankungen der Zeitabstände zwischen den Herzschlägen, die durch das autonome Nervensystem gesteuert werden. Eine hohe Herzratenvariabilität zeigt eine gute Anpassungsfähigkeit des Körpers an Stress, während eine niedrige Variabilität auf eine chronische Belastung oder ein Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem hinweist.
Durch die HRV-Analyse können wir den Stresspegel und die Erholungsfähigkeit eines Patienten genau messen und entsprechende therapeutische Maßnahmen ergreifen. Ein optimales Gleichgewicht zwischen dem sympathischen Nervensystem (aktivierend) und dem parasympathischen Nervensystem (entspannend) ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden.

„An die Wand gefahren!“

In der Stressmedizin geht es darum, Körper, Geist und Seele wie ein Fahrzeug in Einklang zu bringen. Der Körper ist das Fahrwerk – ohne eine stabile Basis kommt selbst der stärkste Motor nicht ins Rollen.

Der Geist ist das Steuer, das die Richtung vorgibt, und die Seele ist der Motor, der die wahre Kraft liefert. Doch auch nach einem ‚Totalschaden‘ der Karosserie oder Lenkung bleibt der Motor meist unversehrt – ein ermutigendes Zeichen, dass tief in uns noch Heilungspotential steckt.

Doch wie bei einem Fahrzeug braucht auch der stärkste Motor regelmäßige Pflege und das richtige ‚Öl‘.
Es kann notwendig sein, sich ausreichend Zeit für einen ‚Ölwechsel‘ zu nehmen.
Lebensstiländerungen wie gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf und Atemübungen stabilisieren das Nervensystem. Spaziergänge in der Natur und Meditation fördern die Erholung und auch die Begegnung mit dem eigenen Wesenskern führen mich wieder in meine Mitte.
Nur mit einer ganzheitlichen Herangehensweise, die alle drei Ebenen berücksichtigt, können wir Stress effektiv und nachhaltig abbauen und die Regeneration gezielt unterstützen.
den körper an die Wand gefahren